Das Jahr 2021 war für die Immobilienwirtschaft durchaus erfolgreich, trotz der Pandemie. Das zeigen die ersten Marktanalysen, die zu Jahresbeginn veröffentlicht werden. Und das dürfte auch so weitergehen. Denn die Nachfrage nach Wohnimmobilien in Österreich wird auch im Jahr 2022 weiter steigen.
Laut Statistik beschleunigte sich im vergangenen Jahr nochmal der Kaufpreisanstieg für Wohnhäuser und Wohnungen. Im Bundesdurchschnitt lagen im 1 und 2.Quartal 2021 die Preise um bis zu 14 Prozent höher als im gleichen Zeitraum 2020.
Das Höchste Wachstum bei den Wohnpreisen im Vergleich zum Vorjahr hatte das Burgenland mit einem Plus von 20,5 Prozent zu verzeichnen. Es folgen Tirol mit plus 17,0 Prozent und Salzburg mit plus 15,6 Prozent. Unter den Landeshauptstädten gab es den höchsten Anstieg in Innsbruck (plus 17,4 Prozent),dicht gefolgt von Salzburg (plus 17,3 Prozent) und Bregenz (plus 16,7 Prozent). Den geringsten Anstieg unter den Landeshauptstädten wies St. Pölten mit einem Plus von immerhin 10,3 Prozent auf. In der Bundeshauptstadt Wien stiegen die Preise für Eigentumswohnungen um durchschnittlich 14,3 Prozent.
Anzeichen Miete
Auf dem großstädtischen Wohnungsmarkt in Wien und Landeshauptstädten wie Graz, Linz, Salzburg und Innsbruck, zeichnen sich für 2022 einige neue Trends ab. Die Tendenz zu Kleinstwohnungen und Mikroapartments ist gebrochen, es werden wieder mehr Drei- oder Vierzimmerwohnungen gesucht als in den Jahren zuvor. Allerdings werde gerade in diesem Segment weiterhin größter Wert auf effiziente Grundrisse gelegt, um die gewünschte Zimmerzahl auf möglichst kleiner Fläche zu erreichen. In der Regel seien im Neubau Dreizimmerwohnungen heute zwischen 65 und 75 Quadratmeter, Vierzimmerwohnungen zwischen 80 und 96 Quadratmeter groß. Für diese Entwicklung sind mehrere Gründe verantwortlich: Zum einen hat die Coronakrise mit Homeoffice und Homeschooling den Bedarf nach zumindest einem zusätzlichen Zimmer verstärkt, um eine räumliche Trennung zwischen den Haushaltsmitgliedern zu ermöglichen.
Der gemeinsame Wunsch nach länger werdenden Laufzeiten bei befristeten Mieten ist ein weiterer Trend. Vermieter senden so das Signal, dass sie an möglichst langfristigen Vermietungen interessiert sind. Mieter nehmen die Sicherheit einer langen Vertragslaufzeit gern an. Dadurch lohnt es sich auch für die Mieter mehr in die individuelle Gestaltung ihrer Wohnung zu investieren.
Immerhin dürften aber wenigstens die Mieten heuer nicht stark ansteigen. Neue, frei vereinbarte Mietabschlüsse sollten 2022 unter der Inflationsrate steigen.
Keine Trendwende bei Eigentumswohnungen
Hier werden die Preise vermutlich weitere 5,5 bis 7,0 Prozent steigen, da sich das Angebot bei zugleich steigenden Bau- und Grundstückskosten weiter verknappen wird.
Die Verbesserung der Nachhaltigkeit wird 2022 ein zentrales Thema für die Wohnungswirtschaft sein. Dabei rückt jetzt verstärkt die Bodenversiegelung ins Blickfeld. Nachhaltige Energiequellen wie Photovoltaik, Solarthermie und Erdwärme werden noch stärker beim Neubau aber auch beim Sanieren von Altimmobilien berücksichtigt. Im Bereich des Wohnungsbestands bringt dass im Jahr 2021 neu verfasste Wohnungseigentumsgesetz (WEG) viele Neuerungen, welche es Eigentümergemeinschaften Erleichtern wird, Beschlüsse und Veränderungen in der Anlage vorzunehmen.
Begehrte Baugrundstücke
Wohnen am Land gewinnt enorm wieder dazu. Baugrundstücke und Einfamilienhäuser in Landgemeinden sowie Wochenendhäuser gehören zu den am meisten gesuchten Objekten. Sowohl bei den Einfamilienhäusern als auch bei den Baugrundstücken wird allerdings mit einem zurückgehenden Angebot gerechnet, was auch an der strenger werdenden Widmungspolitik der Gemeinden liegen dürfte. Dies heizt die Nachfrage nach gewidmeten Baugrundstücken weiterhin an und verknappt noch mehr das jetzt schon sehr dürftige Angebot nach Bauland. Der Trend aufs Land zu ziehen mit Abstand und Luft zum nächsten Nachbarn, wurde gerade durch die Pandemie enorm gehyped. Eine Trendwende bei den Baugrundpreisen sei derzeit in sehr weite Ferne gerückt.
Droht die Immobilienblase?
Der Aufwärtstrend der Immobilienpreise, wird so wie es aussieht auch 2022 noch anhalten. Preissteigerungen von 7,1 Prozent für den Gesamtmarkt sind zu erwarten, denn die Nachfrage dürfte um 6,7 Prozent steigen und das Angebot nur um ein Prozent.
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